Protokoll zum KYC-Clubabend vom 1. Oktober 2024
An diesem Dienstag kam wieder das Stammpublikum zum Clubabend im Gasthaus Juhasz zusammen. Es wäre vermessen anzunehmen, dass immer alle Vereinsmitglieder unsere Clubabende besuchen könnten, obwohl wir sie dazu einladen. Zu hoffen ist jedoch, dass diese regelmäßigen Aussendungen die Informationen über die Clubaktivitäten allen zugänglich machen und so die Verbundenheit mit dem Club fördert.
Harald konnte unseren Gast, Herbert Koblmiller, der in seiner Seefunkschule auch zur Ausbildung der Clubmitglieder beiträgt, herzlich begrüßen. Er wird uns über seinen Törn in Alaska berichten.
Wir mussten diesmal auf einen der Hauptakteure im Club, Martin Kohlmaier verzichten, der sich zur Zeit im Krankenhaus befindet. Von dort erreichte uns ein Photo von ihm im Spitalsbett mit einer doch schon optimistischen Miene und hoffen alle auf baldige Besserung!
Wir senden beste Genesungswünsche an ihn!
Mit den Vorbereitungen zum Adventmarkt vom 6, bis 8. Dezember kann nicht früh genug begonnen werden. Helfer haben sich schon gemeldet, dennoch können noch weitere gebraucht werden.
Meldungen, bitte, an harald.melwisch@kabsi.at
Für den FB2 Theoriekurs ab 7. November im Rathaus Guntramsdorf können sich noch Teilnehmer melden, ebenso für den, im Februar 2025 stattfindenden FB3 Kurs, bei martin_kohlmaier@aon.at und harald.melwisch@kabsi.at
Der Praxis-Prüfungstörn vom 5. bis 12. Oktober ab Biograd muss leider ohne Martin auskommen, was die prekäre Situation bei den Ausbildnern widerspiegelt. Erfreulicherweise konnten engagierte Clubmitglieder gewonnen werden, die Unterstützung leisten!
Die Broschüre zum Sommertreffen in Oggau, die von den Teilnehmern künstlerisch gestaltet wurde, kann bei martin_kohlmaier@aon.at bestellt werden.
Harald führte anhand von Wetterkarten die Entwicklung des Tiefs vor, das im September zu den katastrophalen Überschwemmungen führte. Ursächlich dafür war die ungewöhnlich hohe Meerestemperatur im Mittelmeer mit starker Verdunstung, was in der Atmosphäre reichlich Wasserdampf ansammelte. Dieses Tief zog dann auf einer seltenen, sogenannten Vb Zugbahn, über Kroatien, Slowenien, Ungarn, Österreich, Tschechien bis Polen.
Auch unsere Segler, die zu dieser Zeit auf Törn waren, machten mit diesem Unwetter Bekanntschaft, glücklicherweise ohne Schäden an Menschen oder Material.
So waren Chris Zagler und Peter Schwarz auf ihrer Ausbildungsfahrt mit Starkwind betroffen und Christian Trepetschnigg hatte beängstigende Erlebnisse mit Wasserhosen in unmittelbarer Nähe. Er zeigte Bilder der drei voll ausgebildeten und zwei entstehenden Tornados.
Friedlichere Törns konnten Beate und Markus in Griechenland, Friedrich im Ionischen Meer, Lukas in der Türkei und Tina und Roland in Elba erleben.
In einem ungewöhnlichen Revier bewegte sich Herbert Koblmiller mit Familie, der uns nun von Alaska berichtete.
Mit einem verschmitzen Lächeln begann er über die Idee zu diesem Törn zu erzählen: Um seinen Töchtern eine Zeit ohne die bei Jugendlichen unabdingbare Verbindung über WLAN und das suchthafte Surfen im Internet zu vergönnen recherchierte er über abgelegene Seegebiete.ohne diesen Zugang.
Vor allem aber motivierte ihn und seine Familie die unmittelbare Nähe zu (fast) unberührter Natur. Dieser Wunsch war jedoch nur mit einigen Abstrichen zu realisieren, denn die Auswahl an Booten in dieser nicht überlaufenen Gegend von Alaska, war begrenzt. Die Wahl fiel auf eine, von zwei verfügbaren Yachten, eine Hunter 28.5 älterer Baunummer. Der Törn startete südlich von Ancorage in der Resurrection-Bay. Als erfahrener Segler mit Atlantik W-O Querungen und Fachmann für Seefunk wusste er sich gut auszurüsten. Vorsorglich besorgte er sich eine 12 V Batterie vor Ort zum Betrieb seiner persönlichen Funk KW, VHF, Labtop und SAT Geräte. Nach Verproviantierung konnte der Törn beginnen, wobei sich schon am ersten Tag zeigte, dass die Bordbatterie tief entladen war und kaum zu entsprechender Kapazität aufgeladen werden konnte. Es bewährte sich also seine Vorsicht und die Fahrt musste nicht abgebrochen werden.
Die Naturerlebnisse waren hingegen überwältigend: Die Sichtung von Papageientauchern, den „Puffins“, von Seehunden, Seeottern waren tägliche Erlebnisse. Begegnungen mit Walen, aber auch Orcas, die unter dem Boot durchtauchten waren die Highlights. Die vor der Ostküste Portugals beobachtete Unsitte der Orcas hatte sich noch nicht bis Alaska verbreitet!
Beim Wasserholen an einem Wasserfall an Land konnten sie auch einen Bären beobachten, erfreulicherweise in einiger Entfernung. Das Ziel der Fahrt lag in der Ayalik Bay, wo die Gletscherzunge bis ans Meer reicht und die in Minutenabständen abbrechenden Eiswände donnerartigen Lärm verursachen.
Herbert konnte uns mit seinem Vortrag den Eindruck einer ursprüngliche Natur in Alaska vermitteln, nach deren Erhalt wir uns in unserer zivilisierten Welt sehnen. Diese romantische Sehnsucht ist aber auch mit dem Verzicht auf so manchen Komfort verbunden, der in unserer Konsumgesellschaft viele kritische Fragen aufwirft.
Danke für diese Erinnerung!
Der nächste Clubabend findet am 5. November statt